Die Sommerferien 2021 stehen im Zeichen steigender Inzidenzen. Trotz steigender Impfquote ist vieles im Tourismus weit entfernt von „normal“, trotzdem sind die Unternehmen mit den Buchungsquoten überwiegend zufrieden. Auch uns packte das Reisefieber wieder und so ging es auf gen Griechenland.
Warum Griechenland? Am Ende des Tages waren folgende Aspekte ausschlaggebend:
- Die aktuellen Inzidenzen: Auf unserer Zielinsel Kos lag die Inzidenz vor und während der Reise nie über 15/100.000 und damit zu jeder Zeit deutlich niedriger als in Deutschland
- Das Risiko einer Quarantäne: Griechenland war bis kurz vor unserer Abreise kein Risikogebiet und wurde kurz nach unserer Rückreise durch Abschaffung der Kategorie auch wieder aus den Risikolisten gestrichen. Dies bedeutete für die voll geimpfte Elternschaft erhebliche Erleichterungen, eine Quarantäne, auch für den Nachwuchs war nicht zu befürchten
- Der Nachwuchs: Die Griechen sehen Corona bei Kindern als nicht sooo furchtbar relevantes Problem an, deshalb sind Kinder unter 12 Jahren von Masken- und Testpflicht ausgenommen. So musste der große Junior nur einmal für den Rückflug in die deutsche Bürokratie zum Antigentest antreten, dank Konkurrenz auf dem Anbietermarkt ein mit 18 Euro äußert erschwingliches Unterfangen
- Das Wetter: Die Dodekanes sind uns schon aus früheren, kinderlosen Urlauben gut bekannt, an der Plantane des Hippokrates waren wir nun bereits zum fünften Mal zu Gast. Die Region ist im Sommer äußerst wetterstabil, was in unserem Fall durchgängig Temperaturen über 30° und strahlenden Sonnenschein erwarten ließ.
- Die Reisezeit: Letzter Punkt war, dass wir nicht so lange fliegen wollten. Da quasi jeder Punkt des Landes von Deutschland aus in maximal 3 Stunden erreichbar ist, die Kanaren als Alternativziel da nochmal locker 2 draufpacken war somit die Entscheidung klar, wir schauen diesmal nach, was im Geburtsland der Demokratie so alles zu entdecken ist.



Nachdem also die Entscheidung zum Zielland gefallen war und wir uns auch hinsichtlich der Inseln (Kos oder Rhodos) schnell einig waren, ging es auf die Suche nach einem passenden Hotel. Da die Anlagen meist außerhalb der kleinen Städte auf den Inseln liegen wollten wir das Experiment wagen und einmal All-Inclusive buchen.
Verstehen Sie uns nicht falsch, das Konzept hat seine Daseinsberechtigung, da eine entsprechende Nachfrage existiert. Wir haben es bisher, mit Ausnahme der allfälligen Kreuzfahrten aber immer gemieden, da uns die lokalen Spezereien interessieren und wir auch gerne mal das Mittagessen in der Hitze auslassen. Da wir dieses Mal aber nur eine Woche Urlaub hatten, wollten wir den Kindern nicht die tägliche Nahrungssuche in einem Ort der 15 Minuten entfernt ist zumuten. Wer weiß, wie plötzlich aber energisch dieser Hunger bei kleinen Menschen einsetzen kann, mag verstehen, warum :-).
Auch klar war, dass wir in diesen unsicheren Zeiten ausschließlich eine Pauschalreise mit Corona-Versicherung machen werden und so fanden wir uns recht bald in diversen Online-Katalogen wieder. Diese erzählen natürlich nur die halbe Wahrheit (den Preis), die Bewertungen schauen wir uns persönlich aber lieber nochmals auf Holidaycheck und Tripadvisor, auch in anderen Sprachen, an.
In der Summe dieser Recherchen fanden wir das Atlantica Mikri Polis auf Kos, welches neben dem Titel Family Resort auch noch das Attribut „TUI Kids Club“ trug.
Die Atlantica Hotels hatten uns in der Vergangenheit, z.B. auf Zypern bereits schöne Urlaubserfahrungen beschert, die Anfang Juli vorhandenen Bewertungen zeigten neben überwiegend guten Erfahrungen auch nur die üblichen Mäkelmenschen, für die das Fehlen einer Reinigung nach deutschen Gründlichkeitsstandards, die Anwesenheit von Ameisen und Kakerlaken auf der Anlage und den Balkonen und die Beschränkung von AI auf die Zeit von 10:30 Uhr morgens bis Mitternacht den Untergang der Urlaubserholung darstellen. Kurzum, nichts womit wir als Camper, Weltenbummler und schmutzunempfindliche Eltern nicht klarkommen würden.
Gesagt, getan, das Reisebüro unseres Vertrauens bemüht (https://www.tui.com/reisebuero/berlin/roennebergstr-8/), damit dieses die Vermittlungsprovision in den harten Zeiten bekommt und die Kreditkarte mit 2.900 Euro für 4 Personen und 7 Nächte belastet. Das Ziel:
An- und Abreise: Flug mit TUIfly nachts um 4.00 Uhr ab Hannover. Warum Hannover? Nun, schlicht aus monetären Gründen. Die gleiche Reise hätte bei Abflug gegen 5.50 Uhr ab Berlin 800 Euro mehr gekostet. Der Zug zum Flug war zwar für uns inklusive, wir haben uns aber dagegen entschieden und sind per Auto angereist. Übernachtung im Maritim direkt am Flughafen, das Familienzimmer inkl. 1 Woche parken für 155 Euro. Familienzimmer ist übrigens dezent untertrieben vom Hotel, es sind zwei riesige Doppelbetten auf gefühlt fast 50m².
Der Flughafen Hannover ist aktuell noch überwiegend in Kurzarbeit, so war am frühen morgen des ersten Ferienwochenendes in Niedersachsen EINE (!) Sicherheitsstraße besetzt. Im Ergebnis waren wir, obwohl wir 2,5 Stunden vorher am Schalter waren gerade noch rechtzeitig durch um pünktlich zum Boarding an unserem Gate zu erscheinen. Leider hatten nicht alle Gäste des Fluges so vorausschauend gehandelt, so dass wir weitere 90 Minuten an Bord des Fliegers auf die übrigen 50% der Passagiere warten mussten und letztlich mit einer Stunde Verspätung Kos erreichten. Herzlichen Dank für Nichts liebe Bundespolizei (die ist nämlich dafür verantwortlich, das Passagieraufkommen zu berechnen und entsprechend Sicherheitsstraßen zu bestellen).
Die Rückreise war eigentlich unspektakulär, der Airport Kos ist klein, die Corona-Abstände sind dort eher theoretischer Natur. Da die Griechen aber von Natur aus gelassener mit allem umgehen, war der um eine Stunde verspätete Flieger das höchste Ärgernis, was wir zu ertragen hatten. Die weitere Verspätung von einer weiteren Stunde war Schicksal, einem Kind, dass sich am Tag vorher den Arm gebrochen hatte wurde samt der Familie aufgrund medizinischer Erwägungen des Kapitäns die Mitreise verweigert. Leider war das Gepäck schon im Flugzeug und die Loader weg, den Rest kennt der leidgeplagte Reisende, wenn irgendwann ein Einzelkämpfer auftaucht und versucht unter 200 Gepäckstücken die 4 richtigen zu finden. Aber wie man an diesen Zeilen sieht, wir sind heil und in einem Stück wieder angekommen.
Doch nun zum eigentlichen Urlaub…
Kardamena: Hotel Atlantica Mikri Polis

Das Atlantica Mikri Poli, Platz für rund 1.000 Gäste, die meisten in Familienzimmern untergebracht. Wir hatten uns für zwei Schlafzimmer und Meerblick entschieden und es keine Sekunde bereut. Die Anlage ist terassenförmig aufgebaut und überwindet zwischen ihrem eigenen Strandabschnitt und den höchstgelegenen Zimmern gut 30 Höhenmeter. Das tägliche Fitnessprogramm ist also sichergestellt.
Oben angekommen erwartete uns ein geräumiges Zimmer, genauer ein Familienzimmer mit abgetrennter Schiebetür, im Hauptraum sind zwei Einzelbetten zusammengeschoben, die Kinder schlafen getrennt an den Wänden in Einzelbetten. Wannenbad, großer Waschtisch, Kühlschrank, eine funktionierende aber laute Klimaanlage, alles vorhanden. Das ganze mit relativ neuen und entsprechend komfortabel-harten Federkernmatratzen und ein Balkon der groß genug für 4 Sonnenliegen gewesen wäre. Frau Urlaubsmama als überzeugte Seitenschläferin hatte ein paar Befindlichkeiten mit dem Schlafgemach und bestellte sich einen Topper an der Rezeption, so dass auch dieses Wehwehchen schnell geheilt war.




Das meiste Personal spricht fließend Englisch, Deutsch nur sehr wenige, was uns aber nicht stört. Alle von der Rezeption bis zur Reinigungskraft sind hilfsbereit und verstehen was Service bedeutet. Selbst der Gepäcktransfer am Abreisetag morgens um 6 Uhr? Kein Problem, gerne doch.
Nachdem die Unterkunft und das Nachtlager eingerichtet waren ging es auf Erkundung in die Anlage und den Nachwuchs beim Kinderclub anmelden. Also wieder runter die Treppen, den Pool und die Umgebung auskundschaften. Das Ergebnis war für uns wieder etwas ernüchternd, um 9 Uhr früh war in der gesamten Anlage keine einzige freie Liege mehr zu finden. Nicht, dass alle Sonnenanbeter schon fröhlich anbräunten, nein, die Liegen waren in bester deutscher Manier reserviert mit allerlei Habseligkeiten. Leider sieht das Management des Hotels hier keinerlei Handlungsbedarf, was hier und dort zu Unmut bis Handgreiflichkeiten führte, wenn Gäste die eher länger als bis 06.45 schlafen möchten zur Selbsthilfe griffen. Schade, aber es passte ins restliche Bild der Hotelleitung.
Die Anlage: Die Poolanlage an sich ist dabei aber frei von jedem Tadel. Alle Pools sind technisch gut in Schuss, sauber, zwischen 10 und 18 Uhr durchgängig von mindestens 2 Rettungsschwimmern überwacht und klar gekennzeichnet hinsichtlich der Bedingungen. Beheizt ist natürlich kein Becken, aber bei mindestens 34° Lufttemperatur hat das wirklich niemanden gestört.
Das Hauptbecken ist 1,70 tief, der räumlich getrennte Nichtschwimmerbereich hat ein Babybecken mit ca. 30 cm und Tarp als Sonnenschutz, sowie ein etwa 60cm tiefes Becken mit Minirutsche für die planschenden Exemplare, leider ohne jeden Schutz und 12 Stunden am Tag in der prallen Sonne.
Zusätzlich gibt es auf dem Gelände noch einen Aquapark, dieser thront auf dem Hügel und hat mehrere, zum Teil sehr wilde Wasserrutschen und einen Wasserspielplatz mit Piratenboot und Wasserkanonen für die Nichtschwimmer.






Unmittelbar neben der Poolanlage gibt es ein kleines Areal mit diversen Münzfressern von Airhockey über Rennsimulation bis PoolBillard wo das Ferientaschengeld mehr oder minder sinnvoll investiert werden kann. Zudem verfügt die Anlage über einen Minimarkt, welcher erstaunlicherweise nicht völlig überteuert ist. Der Preisunterschied zwischen dort und den Geschäften in Kardamena betrug von Wasser bis Souvenirs i.d.R. maximal 50 Cent.


Die Kinderbetreuung: Wie bereits eingangs erwähnt war dieses Mal die Urlaubszeit extrem begrenzt, ein Gütekriterium war daher für uns die Kinderbetreuung. Die Tatsache, dass hier coronabedingt Abstriche zu machen sind war uns bewusst, vielen anderen Reisenden anscheinend aber nicht, so dass man sehr viele missmutige Gesichter am Pool erblickte, die wohl viel für eine gewisse Zeit ohne ihren Nachwuchs gegeben hätten.
Sei es drum, wir kennen das Konzept der TUI, es ist analog zu unseren Kreuzfahrten auf TUICruises, d.h. pro Aktivität, die 90 Minuten dauert sind maximal 15 Kinder zugelassen, danach schließt der Club für die gleiche Zeitdauer um alles, aber auch wirklich alles, was die Kinder berührt haben könnten mit 70%iger Alkohollösung zu desinfizieren. Dementsprechend war meist der erste Punkt der Tagesordnung nach dem Aufstehen, unmittelbar zum Kidsclub zu schlurfen und die Kinder fürs Vormittagsprogramm anzumelden. Nachmittags waren die Maxis ab 7 bis 12 dran, danach noch die Teens von 13 – 17, allerdings ausschließlich Gäste der TUI.
Hier hatten wir uns dann tatsächlich im Dschungel der lustig-absurden Begrifflichkeiten der Katalogsprache verwirren lassen. Unsere Annahme war, dass TUI das Hotel überwiegend mit eigenen Gästen bestückt und ein TUI Kids Club folglich mehrheitlich Gäste der Marke beherbergen wird, entsprechendes Personal inklusive. Tatsächlich hätten wir dazu aber eine andere Konzernmarke buchen müssen, hier bedeutete es lediglich, dass 3 sehr engagierte Kinderanimateure zusätzlich zur internationalen Crew der Hotelanimationsfirma, die Atlantica für die gesamte Gästeschar bezahlt, ihren Dienst versahen. Letztlich tat das weder uns noch dem Nachwuchs jedoch einen Abbruch, als ehemaliger Animateur hatte der Urlaubspapa schnell Anschluss an die junge Garde der Branche geschlossen und fungierte fortan zusätzlich noch als Paparazzi für die Anis, aber das, ja das ist eine andere Geschichte, ich schweife ab…
Am Nachmittag gab es nochmals einen KidsClub, dieser aber durch die Kollegen von PinkWave und in Englisch bzw. mit Händen und Füßen, das hat unsere Kinder nicht interessiert, weshalb wir den Nachmittag mit anderen Aktivitäten verbrachten und erst zur Minidisco wieder zum Kinderprogramm zurückkehrten. Diese beginnt pünktlich um 20.30 Uhr, mithin eine Stunde vor Ende des Abendessens und stellt sicher, dass kinderlos oder als Betreuung mitreisende Großeltern auch einmal ohne die kreischende Kleinmeute speisen können, während die Eltern zwangsweise spätestens um 19 Uhr geschniegelt und gebügelt am Tisch sitzen – okay, so bekommt man den Pool auch wie von der Leitung gewünscht pünktlich um 18 Uhr leer.
Die Minidisco selber wird im hoteleigenen Amphitheater zum besten gegeben und ist erwartungsgemäß das Highlight für alle zwischen 2 und 12. Bis 21.30 Uhr wird der Nachwuchs hier von einem gemischten Animationsteam (TUI und PinkWave) bespaßt, danach kann die gerade vom essen kommende „Generation kinderfrei“ das abendliche Showprogramm genießen, während die Eltern den Teil mit Kinder ins Bett bringen angehen „dürfen“…
Kurzum: Auch wenn coronabedingt keine Bespaßung von früh bis spät erfolgen kann, haben unsere Kinder viel Spaß mit den Anis gehabt und am Ende bittere Tränen vergossen, als es hieß Abschied zu nehmen von ihren neuen Freunden.








Wer tagsüber auf Animation und Sport nicht verzichten wollte, wurde von den Pinkies nicht enttäuscht. Yoga und Zumba vor dem Frühstück? Wasserpolo vor dem Mittagessen, Poolspiele am Nachmittag oder der allabendliche Showdown am Strand auf dem Beachvolleyballfeld der Ehre? Kein Problem, täglich außer Samstag besteht im Zweistundentakt Anschlussmöglichkeit an die Aktivität Eurer Wahl.





Das Essen
Der ein oder andere mag sich an dieser Stelle fragen, ob wir denn All Inclusive gebucht haben um die ganze Reise über nichts zu essen, schließlich habe ich bisher kein Wort darüber verloren. Die Wahrheit ist, nein, natürlich haben wir gegessen, aber was wir dort gespeist haben, hat uns wieder einmal deutlich vor Augen geführt, warum normales AI schlicht nichts für uns ist. Einerseits ist es Massenabfertigung, was angesichts des Preises den wir gezahlt haben und dem Wissen, dass davon im Bestfall 40-50 Euro pro Nacht beim Hotel selbst hängenbleiben nicht anders zu erwarten war. Andererseits gibt es im Mittelmeerraum so viele lokale Produkte die für schmales Geld auch in Großmengen zu erstehen sind, dass der hier tätige Sparfuchs im Management selbst dafür teilweise noch zu geizig war und das Hotel zu fast 100% überbelegt war. Aber der Reihe nach:
Die Restaurants: Es gibt ein Buffetrestaurant für alle Mahlzeiten und eine reservierungspflichtige Taverne fürs Abendessen. Das Hauptrestaurant fasst nominell unter Coronabedingungen 210 Personen innen und 100 außen auf der schönen Terasse, was oftmals zu Warteschlangen und einem enormen Lärmpegel führt. Der Maître’D ist bemüht, aber es bleibt das Feeling einer Großkantine mit möglichst schneller Abfertigung aller Gäste damit die Bänder nicht stillstehen. Gleichzeitig ist die Küche nicht auf einen Ansturm von so vielen Gästen gleichzeitig ausgelegt, was auf der einen Seite zu Warteschlangen an den Stationen führt, auf der anderen aber immer auf den Punkt frisch zubereitetes Essen garantiert hat. Womit wir auch schon bei den Mahlzeiten wären.
Das Frühstück: Der einfachste Teil des Tages. Es gibt alles, was man sich von einem kontinentalen oder auch full-english breakfast wünschen kann, zudem eine sehr liebevoll gestaltete Ecke mit lokalen Frühstücksspezereien aus Griechenland. Cornflakes, Nutella, Spiegelei, Omlett nach Wunsch oder Schokocroissant? Alles da, auch frisches Obst, Wurst und Käse sind in der griechischen Ausführung sind sicherlich nicht jedermanns Sache, aber wer hier nicht gestärkt in den Tag starten kann, dem ist nicht zu helfen.





Mittag- und Abendessen im Hauptrestaurant: Das ist die Stelle, an der wir keine Empfehlung für das Hotel aussprechen können. Offiziell gibt es jeden Tag ein anderes Thema, von griechisch über asiatisch und mexikanisch (was ich im Urlaub in Griechenland ungefähr so sehr brauche wie Skikleidung), die Realität sah aber vor, dass unverbrauchtes vom Vortag am nächsten Tag im Mittagsbuffet seine zweite Chance erhielt.
Vorab: Das Essen ist genießbar, man wird satt, aber es ist halt absolut nichts besonderes.
Die Gemüsezubereitungen sind gut abgeschmeckt, frisch und lecker, die Nudeln gut durch aber nur in den Darreichungsformen mit Tomatensauce, Carbonara, Pesto oder Meeresfrüchten zu bekommen und die Aufläufe sind solide aber Geschmackssache. Bei allem anderen ist der Sparhammer aber richtig böse eingeschlagen. Das Hotel kredenzt bei Fleisch und Fisch nach unserer Beobachtung ausschließlich vorgefertigte Industrieware die als „Live Cooking“ beschrieben auf zwei Grills angebraten wird. Rindfleisch vom Grill gab es die gesamte Zeit über nicht, einmal Hühnchen, ansonsten nur Schweinefleisch, vom Steak bis zum Politico (einer Wurst ähnlich einem Cevapcici) sowie täglich wechselnd zwei Fischsorten (Tiliapa und Galeos, wobei nur letzterer im Mittelmeer heimisch ist). Dazu Pommes und für die Kinder täglich wechselnd Fisch- und Chickennuggets. Das Kinderbuffet war – man ahnt es – coronabedingt geschlossen. Die Desserts bestanden aus Buttercremetorten, Wackelpudding in allerlei Farben und verschiedenen Joghurtspeisen. Hinzu kam ein – leckeres – Frischobstbuffet, von Melone bis Banane war alles dabei. Der dicke Wehrmutstropfen für die Kinder war dann allerdings das – eigentlich wohlverdiente – Eis nach vollzogener Mahlzeit. Hier agiert die Restaurantleitung fahrlässig. Die 10l Eiskisten (s. Bild) werden ohne weitere Kühlung im Restaurant in eine Art „Kühltasche“ gesteckt und der Selbstbedienung überlassen. Bei den dort herrschenden Temperaturen hatte man garantiert spätestens 30 Minuten später eine Kaltschale, aber kein Eis mehr. Leider hat sich weder der Reiseveranstalter, noch das Management dafür interessiert, weshalb wir auf den Minimarkt ausgewichen sind und die 20 Euro für Eis dort einfach auf die Urlaubskasse geschrieben haben.

Abendessen in der Greek Tavern: Kurzum, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das Restaurant liegt unterhalb des Hauptrestaurants, man muss zwei Tage vorher seine Plätze reservieren (kostenlos) und hat dann ein Zeitfenster, in dem maximal 2 Tische gleichzeitig bedient werden. Es beginnt mit einer Meze aus Vorspeisen, dann ein Hauptgericht nach Wahl, vegetarisch, Fisch, Fleisch, alles dabei und dem obligatorischen Nachtisch. Serviert wird á la carte, mit Zubereitung nach Bestellung, so dass man schon 2 Stunden Zeit mitbringen sollte um auch alles zu genießen. Leider gibt es keine Variationen vom Menü, so dass man mit zwei Besuchen dort i.d.R. seine Lieblingsspeisen genossen haben wird.



Der Food-Court: Okay, vielleicht etwas hochtraben formuliert, aber täglich von 11 – 17 Uhr findet sich vis á vis vom Pool ein Trio von Verpflegungsstationen, die eindeutig zu den Highlights der Verpflegung gerechnet werden können. Es beginnt mit der italienischen Dependance in Griechenland. Täglich gibt es verschiedene Pizzen zur Auswahl, immer frisch, knusprig und in mundgerechten Häppchen serviert. Die beiden griechischen Mitarbeiter stehen einem Pizzailo in Italien nur wenig nach, die Teigfladen können sich auf jeden Fall messen. Yummy.
Direkt angrenzend ist der Fleischstand mit Hamburgern, Hotdogs etc, Streetfood in schnell, geschmacklich in Ordnung als Abwechslung und immer gut besucht. Der Court schließt, wie kann es anders sein, mit Süßigkeiten. Von Eis bis Kuchen findet eigentlich jeder eine Nascherei die die Waage fluchen und die Seele ruhen lässt. Achja, Kaffee gibt es dort auch für gestresste Elternnerven.
Das Fazit:
Kurz und knapp: Wer aufs Budget achten möchte, Englisch spricht, beim Essen nicht so wählerisch ist oder trotz AI auch auswärts essen geht macht mit dem Hotel nichts falsch. Wir haben für uns festgestellt, dass das Konzept nicht völlig passt, da die Mahlzeiten für uns elementar sind bei unserer persönlichen Erholung.
Reisen mit Sinn, Verstand und dem Wissen um Corona sind in Griechenland möglich, die Anforderungen an die Mitwirkung überschaubar und das Wetter ist für groß und klein herrlich.
Wir waren nun das fünfte Mal auf Kos, das erste Mal im Viererpack, aber wir kommen wieder, wenn auch in eine andere Unterkunft. Efachristo.