Willkommen zurück bei unserer Flucht aus dem #Lockdown. Die erste Woche liegt hinter uns, es ist Wechseltag an Bord der MeinSchiff 2. Das bedeutet, dass einige Gäste das Schiff verlassen, neue zusteigen und wir, zusammen mit etwa 500 weiteren Personen bleiben. In normalen Zeiten ein Tag, den man entspannt am Pool verbringt, schnell noch die Bedarfe für die kommende Woche im Hafensupermarkt shoppt und einfach den lieben Gott einen guten Mann sein lässt. Wäre da nicht, ja genau, Corona.

In Folge dieses Virus muss nämlich das gesamte Schiff mit elektrisch vernebeltem Desinfektionsmittel gereinigt werden, ehe die neuen Gäste an Bord dürfen. Diesen Nebel einzuatmen ist nur sehr bedingt gesundheitsförderlich, deswegen müssen ALLE Gäste runter. Hierfür hat sich die Reederei einen Zeitvertreib einfallen lassen, der fußläufig vom Schiff erreichbar ist. Spätestens um 11 Uhr verlässt man die MeinSchiff 2 und darf ab 14:00 Uhr zurück an Bord. Das Hygienekonzept bleibt währenddessen aber weiterhin in Kraft, d.h. man darf die Reisegruppe nicht verlassen und mal eben einen Supermarkt stürmen, Personen die das versucht haben, fanden sich alsbald mit gepackten Koffern und einem Rückflug eine Woche später am Kai zurückgelassen vor. Klingt drastisch, ist es auch, aber ehrlicherweise kommuniziert es TuiCruises von Anfang an klipp und klar, jeder weiß, dass er sich für die Zeit seines Urlaubs völlig in die Kontrolle des Anbieters übergibt.

Damit genug der Vorreden, hier geht es weiter mit

Tag 8 – Gran Canaria: Nach ausgiebigem Frühstück ging es für uns zum „Zwangsausflug“. Auf unserer Tour war das ein Besuch im Poema del Mar, einem SeaLife ähnlichen Indoor Aquarium. Das ganze gehört zum LoroParque (Teneriffa) System und ist ähnlich liebevoll gestaltet wie der Park auf der Nachbarinsel, nur halt deutlich kleiner. Im Wesentlichen gibt es Fische, Schildkröten, Krokodile, Haie, aber auch Terrarien mit Chamäleon und Co.

Ein Rundgang dauert (mit Kindern) gut 1,5 Stunden, die Gastronomie im Poema ist geöffnet und lädt zu einem Cortado mit Blick auf die Haie ein, am Ende ist eine gigantische Lounge mit Liegen auf denen man bis zur Rückkehr zum Schiff verweilen kann. Haben wir gemacht, mit Kindern echt toll, es gibt Nemos, Dories und alles was das Kinderherz begehrt. Kurz vor dem Ende hatte dann der erste Souvenirshop der Reise offen, der geneigte Leser kann sich denken was folgte, wir erhielten Familienzuwachs. Dürfen wir vorstellen, Familie Haihappen, die fortan zu allen Mahlzeiten mit durfte.

Im Poema kosten die lustigen Freunde 10,95 das Stück. Wer es den Kindern ausreden kann, zahlt bei Rückreise im Dutyfree am Flughafen nur noch 8,95…

Tag 8 – nächtliche Begegnung: Nach dem Auslaufen meldete sich der Kapitän noch einmal über vox und kündigte ein Highlight für die Schiffsfans der Reise an – ein Schwesterntreffen mit der Mein Schiff 1 nach der Ausfahrt aus dem Hafengebiet von GranCanaria. Gegen 22 Uhr kam die MS1 in Sicht, beide Schiffe gingen auf Parallelkurs mit 6 Knoten und die Entertainmentcrews beider Schiffe haben RICHTIG abgefeiert. Bilder bringen das leider nicht vollständig zur Geltung, aber zwei voll beleuchtete Kreuzfahrtschiffe die ihre Soundanlagen auf dem Pooldeck mit vollem Karacho betreiben vergisst man nicht so schnell. Nachdem wir in den vergangenen Tagen viele sehr traurige Kreuzfahrtschiffe auf Reede vor Teneriffa und Gran Canaria betrachten mussten/durften, war dieser Ausbruch an Leben und Lifestyle eine mehr als willkommene Abwechslung. Die Junioren haben das leider verschlafen, aber wir konnten es vom Balkon aus in voller Pracht genießen.

Tag 9 – Seetag: Zweite Woche Insel der Seeräuber (Kinderclub), zweites Set an Themen, kurzum, wir sahen den großen Junior zu den Mahlzeiten, ansonsten eher wenig. Wir machten weiter mit Massagen, Sport und Whirlpool, man soll die Zeit ja qualitativ nutzen.

Tag 10 – Lanzarote: Tja liebe Leser, hier können wir leider nichts zu Ausflügen o.ä. beitragen. Zum Zeitpunkt unserer Reise hatte Lanzarote als einzige Insel der Kanaren noch die höchste Warnstufe 4, also Inzidenzen über 50/100.000, so dass wir uns entschieden haben, den Tag an Bord zu verbringen.

Tag 11 – Seetag: Okay, Seetag ist etwas übertrieben, der Kapitän hat mal kurz die Motoren angeworfen und ist mit der Strömung zurück vor die Südküste Fuerteventuras getrieben und hat dort angefangen Kreise (eigentlich Achten) zu drehen. Das sorgte für ganztägigen Sonnenschein auf dem Pooldeck, kaum Wellengang und alle 90 Minuten Sonne auf dem Kabinenbalkon. Langweilig wurde es trotzdem nicht, die Gastkünstler hatten gewechselt, so dass wir mit den Kindern eine zweite, kurzweilige Zauber-/Bauchrednershow besucht haben, die allerdings, obwohl zur Mittagszeit vorgeführt, nicht wirklich jugendfrei war. Da unsere Kinder für diese Themen noch zu jung sind, konnten wir bleiben, einige Teenagermütter haben aber leicht empört mit ihren Sprösslingen das Theater verlassen. Wir hingegen gingen danach schnurstracks zum Eisdealer unseres Vertrauens.

Tag 12 – Teneriffa: Über den Reiz der Insel haben wir ja schon mehrfach berichtet, um Wiederholungen zu vermeiden lassen wir daher hier einfach ein paar Bilder folgen, die einen Eindruck von der Insel vermitteln sollen.

Tag 13 – Seetag: Letzter Tag an Bord, auf zum Kinderprogramm. Große Kulleraugen werden schwer, man hat sich zwischenzeitlich aneinander gewöhnt und weiß doch, dass heute um 19:30 Uhr die letzte gemeinsame Abendstunde beginnen wird. Sowohl Betreuern als auch Betreuten merkt man an, dass diese zwei Wochen wichtig waren, wichtig in einer Zeit, in der das Virus den Alltag bestimmt und in dem diese kleine Flucht so wichtig war. Ein letzter Tag im Windschatten von Teneriffa, der Kapitän dreht das Schiff laufend aus dem Wind und in die Sonne, alle können nochmal den beim Beweis nachlegen, dass die wirklich in diesen verrückten Zeiten an Bord waren. Die Urlaubseltern genießen noch einmal das Spa, eine große Massage wurde für ganz zuletzt aufgespart und ausgiebig genossen. Ein letztes Abendessen und dann heißt es auch schon Koffer rausstellen, die emsigen Arbeiter kommen und bereiten alles für das Goodbye vor. Trinkgelder werden verteilt, Kontaktadressen ausgetauscht (besonders der kleinste Urlaubsgast leidet sehr unter der Vorstellung, dass „seine“ Kellner bald nicht mehr da sind) und nachdem alles verstaut ist geht es noch einmal an Deck den dunklen Atlantik in sich aufnehmen.

Tag 14 – Abreise: Nach einem letzten Frühstück im Anckelmann folgt die unvermeidliche Durchsage „Ihre Reise endet hier“. Der Transfer zum Flughafen straft alle Corona-Bemühungen nochmal lügen, es werden alle Sitzplätze belegt, Abstand ist nicht, aber immerhin sind diesmal alle Reisenden negativ getestet. Später im Flugzeug geht es dann ähnlich eng zu, aber pünktlich um 20:45 Uhr landet die Maschine am neuen Großflughafen Berlins und entlässt die Familie bis zur nächsten Reise in eine Welt voller Schnee und Kälte…

Wieder daheim

Vielen Dank, dass Sie mit dabei waren, wir freuen uns über Feedback und wünschen allzeit gute Fahrt.

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